Prävention von Dekubitus bei bettlägerigen Patienten

Dekubitus sind schwerwiegende Schädigungen der Haut und des Gewebes, die durch eine verminderte Durchblutung bestimmter Körperstellen entstehen, wenn der Patient längere Zeit unter dem eigenen Körpergewicht liegt. In der Anfangsphase treten an stark gedrückten Körperstellen leichte Rötungen auf. Es ist ratsam, die betroffenen Stellen so früh wie möglich zu behandeln, da eine unzureichende Pflege schnell zu ernsthaften und irreversiblen Folgen führt. Durch den fehlenden Blutfluss sterben die betroffenen Gewebe ab und die Schädigung reicht bis zu den Knochen.

Das Risiko für die Entstehung von Dekubitus ist besonders hoch in folgenden Fällen:

  • Der Patient kann sich ohne fremde Hilfe nicht umdrehen;
  • Die Person ist gezwungen, sich länger als 2 Stunden in derselben Position zu befinden;
  • Der Patient ist übergewichtig oder im Gegenteil stark geschwächt;
  • Der Patient leidet unter Inkontinenz, starkem Schwitzen;
  • Der Patient hat Diabetes, trophische Geschwüre oder Gefäßerkrankungen.

Wo treten Dekubitus auf?

Dekubitus treten häufiger an Körperstellen auf, die einem starken Druck ausgesetzt sind. Besonders betroffen sind:

  • Hinterkopfbereich;
  • Bereich hinter den Ohren;
  • Ellenbogen;
  • Schulterblätter;
  • Großer Bereich im Gesäßbereich;
  • Knie und Oberschenkel;
  • Fersen, Knöchel.

Laut der anatomischen Struktur des Körpers befinden sich an diesen Stellen die Knochen nahe an der Hautoberfläche, was zu einem stärkeren Druck auf das Gewebe führt.

Entwicklung von Dekubitus

Nach dem Schweregrad der Schädigung werden Dekubitus in 4 Grade eingeteilt:

Grad Merkmale
I Keine Hautschäden, Rötung vorhanden
II Anzeichen von Hautschäden: kleine Blasen, flache Wunden in Form von Geschwüren
III Der Muskel ist betroffen, Wundflüssigkeit tritt aus
IV Gewebenekrose: Die Haut ist mit einer schwarzen Kruste bedeckt. Eitrige Prozesse im Inneren, die Knochen und Sehnen betreffen

► Test zur Erkennung von Dekubitus ersten Grades: Drücken Sie mit dem Finger auf die gerötete Hautstelle und halten Sie ihn bis zu 3 Sekunden. Wenn die Haut weiß wird, ist die Rötung aus einem anderen Grund entstanden. Wenn sie rot bleibt, handelt es sich wahrscheinlich um einen Dekubitus im Anfangsstadium.

Prävention von Dekubitus

Ein bettlägeriger Patient benötigt rund um die Uhr Pflege. Die Prävention von Dekubitus ist eine der Hauptaufgaben der Krankenpflege. Die folgenden Maßnahmen können helfen, das Problem zu verhindern:

  • Ein sauberes, gut gemachtes Bett ohne Falten, da diese das Risiko von Dekubitus erhöhen. Spannbettlaken sind empfehlenswert, um das Bett glatt zu halten;
  • Keine Fremdkörper im Bett lassen: Alles entfernen, selbst kleine Krümel;
  • Richtig ausgewählte Kleidung ohne Nähte, Knöpfe oder andere Accessoires;
  • Unterwäsche aus natürlichen Stoffen ohne Gummibänder oder andere einschnürende Elemente, z. B. Sockenbänder;
  • Richtige Platzierung des Katheters – darauf achten, dass er die Haut nicht einquetscht.

Hilfsmittel

Anti-Dekubitus-Hilfsmittel erleichtern das Leben des Patienten und des Pflegepersonals:

  • Matratzen: Die Härte sollte entsprechend dem Gewicht des Patienten ausgewählt werden. Harte Matratzen sind für übergewichtige Patienten geeignet. Weiche Matratzen sind besser für Menschen mit normalem oder niedrigem Körpergewicht;
  • Spezielle Anti-Dekubitus-Matratzen vom Ballontyp mit regulierbaren Sektionen. Bestimmte Bereiche der Matratze können aufgeblasen oder entleert werden, um den Druck zu variieren;
  • Lagerungsringe: Ähnlich wie Schwimmringe, die unter besonders gefährdete Körperstellen gelegt werden können;
  • Rollen: Verschiedene Größen, Härtegrade und Formen. Sie können je nach Problem unter Kopf, Knie, Oberschenkel, zwischen die Knie usw. gelegt werden.

► Hinweis: Der Kauf einer speziellen Matratze ersetzt nicht andere Maßnahmen zur Vorbeugung von Dekubitus und die Notwendigkeit, die Körperposition regelmäßig zu ändern.

Hygiene beachten

Die Haut des Patienten muss jederzeit sauber und trocken sein. Jeden Morgen sollte der Patient mit einem feuchten Schwamm abgewischt werden. Es sollte regelmäßig eine Dusche oder ein Bad organisiert werden. Es ist wichtig, dem Patienten zu helfen, den Intimbereich sauber zu halten: beim Wechseln der Windeln und nach dem Toilettengang. Nach dem Waschen sollte die Haut mit einer Schutzcreme behandelt werden.

Wie wäscht man eine Person mit Dekubitus?

Die Wunden sollten behutsam gewaschen werden, um dem Patienten keine Schmerzen oder unangenehmen Empfindungen zu bereiten. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass kein Seifenrückstand auf der Haut bleibt. Geschädigte Hautpartien sollten nicht zu lange im Wasser bleiben, und bei ernsthaften Schädigungen ist nach dem Bad ein Verband erforderlich. Es sollten milde, geruchslose Reinigungsmittel ohne antibakterielle Wirkung verwendet werden, spezielle Schaumreiniger, Schwämme aus natürlichen Materialien, feuchtigkeitsspendende Schutzcremes und Lotionen zur Hautreinigung.

Es gibt viele andere moderne Mittel zur Vorbeugung von Dekubitus. Fragen Sie den behandelnden Arzt, welche Einlagen – Gel-, Schaum-, Wasser- oder Luftpolster – am besten geeignet sind. Verwenden Sie Verbände mit absorbierender und hydroaktiver Wirkung. Führen Sie ein Notizbuch, in dem Sie die durchgeführten Maßnahmen festhalten.

Im Rahmen der Dekubitusprävention sind verboten:

  • Brillantgrün-Lösung, Jod, Kaliumpermanganat;
  • Sanddorn- und ätherische Öle;
  • Zwiebelsaft, Speisesoda;
  • Wasserstoffperoxidlösung, Kampferspiritus.

Salben wie Levomekol, die Salbe von Wischnewski usw. sollten nur nach Rücksprache mit dem Arzt verwendet werden. Und das Wichtigste: Ändern Sie die Position des Patienten mindestens alle 2 Stunden.

Führen Sie täglich eine Untersuchung des Körpers durch, um neue Rötungen zu erkennen. Achten Sie darauf, dass die Raumtemperatur zwischen 21 und 23 °C liegt. Achten Sie auf die Ernährung des Patienten und bereichern Sie den Speiseplan mit Vitamin-A-, B-, C-reichen Lebensmitteln. Füttern Sie ihn mit Gemüse, Quark und magerem Fleisch. Beachten Sie das Trinkregime gemäß den Anweisungen des Arztes.

Dekubitus entdeckt – was tun?

Wenn ein Dekubitus im Anfangsstadium festgestellt wird, sollten folgende Schritte unternommen werden:

  • Den Patienten umdrehen und so lagern, dass kein Druck auf die betroffene Stelle ausgeübt wird;
  • Die Wunde gemäß ihrer Beschaffenheit und den Empfehlungen des Arztes behandeln;
  • Die Wunde beobachten und im Notizbuch vermerken, wie sich ihre Größe und ihr Aussehen verändern;
  • Körpertemperatur regelmäßig messen und auf unangenehme Gerüche und Absonderungen achten;
  • Den Arzt über alle Veränderungen informieren.

Behandlung von Dekubitus

Wenn vorbeugende Maßnahmen nicht geholfen haben und Dekubitus entstanden sind, wird der Arzt ein Maßnahmenpaket zur Wundheilung verschreiben. Dazu gehören antibakterielle Mittel, Desinfektionslösungen, Nekrolytika, Angioprotektoren und Dehydratationsmittel.

Viele Menschen unterschätzen die Ernsthaftigkeit der Probleme, die durch Dekubitus entstehen. Neben den Schmerzen fügen sie der Gesundheit erheblichen Schaden zu, da sie sich schnell entwickeln, aber lange heilen. Vorbeugende Pflege sollte so früh wie möglich organisiert werden. Wenn Angehörige nicht in der Lage sind, ständig am Krankenbett zu bleiben, kann eine speziell ausgebildete Pflegekraft mit Erfahrung helfen. Pflegepersonal kann sich während Ihrer Abwesenheit um die Pflege kümmern oder dauerhaft beim Patienten wohnen und auch andere Haushaltsaufgaben übernehmen.

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