Die Anzahl der Menschen, die an Parkinson leiden, beträgt etwa 0,3 % der Weltbevölkerung. Die Krankheit äußert sich durch Ruhetremor, Verlust des Geruchssinns und andere neuropsychiatrische Störungen.
Meist wird die Krankheit erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert, wenn die Therapiemöglichkeiten stark eingeschränkt sind. Zu diesem Zeitpunkt sind die meisten dopaminproduzierenden Neuronen bereits geschädigt.
Eine frühzeitige Diagnose könnte jedoch die Einleitung neuroprotektiver Therapien ermöglichen, bevor schwere Symptome auftreten.
Forscher des Technion – Israel Institute of Technology in Haifa haben einen Sensor entwickelt, der die Krankheit in frühen Stadien anhand der ausgeatmeten Luft diagnostizieren kann. Der Sensor ist ein komplexes System von Biosensoren, die aus einwandigen Kohlenstoffnanoröhren und Goldnanopartikeln bestehen.
Jeder Sensor erfasst spezifische chemische Verbindungen in der Atemluft, indem er das elektrische Potenzial verändert. Das Gerät hat sich auch bei der Überwachung der Wirksamkeit medikamentöser Parkinson-Behandlungen bewährt.
Experiment und Ergebnisse
Die Forscher testeten das Gerät an 29 Patienten mit kürzlich diagnostizierter Parkinson-Krankheit, die noch keine spezifische Behandlung erhalten hatten. Die Studie zeigte, dass das Gerät pathologische Veränderungen in frühen Stadien mit einer Sensitivität von 79 %, einer Spezifität von 84 % und einer Genauigkeit von 81 % erkennen kann. Diese Werte entsprechen der diagnostischen Effektivität von Ultraschalluntersuchungen der Gehirnstrukturen.
Die Wissenschaftler sind sich einig, dass größere Studien notwendig sind, doch die ersten Ergebnisse zeigen das große Potenzial des tragbaren Systems zur Erkennung neurodegenerativer Veränderungen in frühen Stadien.
Die Ergebnisse der Studie wurden in ACS Chemical Neuroscience veröffentlicht.